Mein Sohn Dirk war fünf Jahre alt, als er mit seinem Opa am See spazieren ging. Es war 1980, und meine Eltern waren zu Besuch.
Wie immer ging der Opa mit Dirk am See spazieren. Es gab ja die Enten, viele Karpfen im Wasser und ein Gehege mit Damwild. Der Spaziergang um den See gehörte immer zum Besuch einfach dazu.
Ringsherum gab es Schilder, worauf stand: „Enten füttern verboten“. Dirk hatte einen Stock gefunden und wollte beim nächsten Schild wissen, was denn auf dem Schild steht. Natürlich, „Enten füttern verboten“, sagte der Opa.
Sie gingen weiter, und dann kam wieder ein Schild. Dirk nahm seinen Stock, zeigte darauf und sagte ganz laut: „Enten füttern verboten, stimmts, Opa?“
Gegenüber auf einer Bank saßen zwei ältere Damen. Sie fragten ganz verwundert: „Kann denn der Kleine schon lesen?“ Opa und Enkel haben „ja“ gesagt und geschmunzelt.
Beide kamen stolz nach Hause und erzählten uns diese Geschichte. Über dieses Erlebnis lache ich noch heute, und es wird immer in guter Erinnerung bleiben.
Mein jüngster Sohn Patrick war viel und gerne, schon als Kind, am See angeln. Eines Tages im Sommer 1992 kam er ganz stolz mit diesem Karpfen nach Hause. Seine Lieblingsoma war zu Besuch und hat daraus ein leckeres Fischgericht gemacht.
Leider leben heute die Beiden nicht mehr. Aber die Spuren ihres Lebens werden immer bleiben. Wir waren gerne und oft am Weißen See, und ich bin es heute noch.