Weißensee –
eine askanische
Gründung
Weißensee – im Nordosten Berlins gelegen, ist mit seinen Parks und Seen eine grüne Oase am Rande der Großstadt – so heißt es in vielen Publikationen über Weißensee – es stimmt.
Fragen Zugereiste oder Besucher die Einheimischen – wo ist es am Schönsten in Weißensee- schickt man sie in den Park am Weißen See. Hier beginnt zugleich auch die Geschichte des Ortes.
Den Weißen See, bis 1872 „Der Große See“, bescherte uns die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren. Der See ist 9,7 m tief und hat eine Länge 350 m und eine Breite von 305 m, die Fläche des Sees beträgt ca. 10 ha. Den Besuchern bietet der Park mit seinen teilweise mehr als 150 Jahren alten Bäumen ein eindrucksvolles Naturerlebnis.
Der Park mit seinem See war und ist ein beliebter Ort der Weißenseer – mit dem Seebad, einer Gaststätte, die Milchhäuschen genannt wird, einer Freilichtbühne, der Planschwiese für die kleinsten Weißenseer, einem Spielplatz, Liegewiesen und einem Bootverleih. Seit 1968 hat der See in der Mitte eine Fontäne.
Ganz nahe am Park und See sind die Straßenbahn- und die Bushaltestelle. Von Weißensee ist nicht weit zum Berliner Zentrum.
Das ist die Gegenwart, aber wie war es vor 778 Jahren?
Am Weißen See beginnt auch die Besiedlung. Am See siedelte zuerst der Stamm der Semnonen, dann kamen die Slawen und nach ihnen deutsche Kolonisten. Es entstand ein kleines märkische Dorf von 500 m Länge rechts und links der Dorfstraße, bebaut mit einer Kirche und Gehöften.
Von 1242-1486 war Weißensee ein markgräfliches Dorf ohne Rittergut. Dann kamen die Blankenfeldes von kurfürstlichen Gnaden und gründeten den Rittersitz, danach wechselten häufig die Eigentümer, und die Fläche des Gutes vergrößerte sich (Bauernlegen), so dass nach Gierts, dem Weißenseer Chronisten, von einstmals·28 Landbesitzern im Jahr 1872 nur noch 3 Bauern und 6 Kossäten übriggeblieben waren.
1872 erwarb das Gut Gustav Adolf Schön, ein Kaufmann aus Hamburg. Nun begann die Parzellierung, dann der Grundstücksverkauf, es folgte die Bebauung. Weißensee entwickelte sich von einem kleinen Dorf zu einer vorstädtischen Landgemeinde. Auf der Fläche des Rittergutes entstand Neu-Weißensee, daneben gab es bis 1905 noch das alte Dorf.
Auch am Park und am See begann ab 1872 eine rege Bautätigkeit. Einiges können wir aus dieser Zeit noch sehen, Vieles ist verschwunden. Aber deren Geschichte und Geschichten sind noch nicht vergessen, und wir wollen diese Geschichten bei einem Rundgang um den See oder bei einem Spaziergang durch Weißensee erzählen.
Wer Altes oder Neues über Weißensee erfahren will, den laden wir zu Spaziergängen ein, Sie werden es nicht bereuen. Hier erfahren Sie mehr.