Wussten Sie, dass in Weißensee Architekturgeschichte geschrieben wurde?

Der Architekt Carl James Bühring (1871-1936) spielte zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Entwicklung von Weißensee eine entscheidende Rolle. Weißensee, damals noch eine Landgemeinde vor den Toren von Berlin, wollte Stadt werden. Zur Realisierung dieser Pläne wurde Bühring nach Weißensee geholt, 1906 trat er hier sein Amt als Gemeindebaurat an. Bühring sollte aber nicht nur ein städtisches Zentrum mit den für eine Stadt erforderlichen Bauten schaffen. Seine Aufgabe bestand zugleich darin, in Weißensee auch „bessere Wohngegenden“ entstehen zu lassen. Als reiner Arbeitervorort mit überwiegendem Zuwanderanteil (den heutigen Berlinern) hatte Weißensee damals kein gutes Image, dieses galt es zu verbessern, um auch „potentere Steuerzahler“ hierher zu holen. Bühring ging diese Aufgabe, unterstützt vom Gemeindevorsteher Dr. Carl Woelck, mit großem Eifer und viel Können an.

Berlin Weißensee Spaziergang - Bühring Sign - © Weißenseer Heimatfreunde e.V.
Berlin Weißensee Spaziergang - Bühring - © Weißenseer Heimatfreunde e.V.

Was von diesen Plänen verwirklicht wurde, erfahren Sie auf dieser Tour. Und auch, wie in Weißensee um neue architektonische Ausdrucksformen gerungen wurde.

Die Route dieser Tour umfasst die bekannteren Bauten von Bühring am Pistoriusplatz, an der Woelckpromenade und rund um den Kreuzpfuhl. Gezeigt werden auch die weniger bekannte Bauten an der Charlottenburger Straße und in der Tassostraße, Caseler Straße bis hin zur ehemaligen Schule in der Bernkasteler Straße.

Wer mag, kann den Spaziergang in der Trarbacher Klause beschließen.

“Bühring fasst die gesamte Stadt als eine große Wohnung auf, die aus vielen großen und kleinen Räumen mit notwendigen Verbindungsräumen besteht.”
(Hans Schliepmann, 1917)