Das Brechthaus
Erbaut:
1957
Adresse:
Große Seestraße 9-10
13086 Berlin
Kaffee, Milch, Boullion, Bier und warme Speisen.
Des Sonntags Anfang des 20. Jahrhunderts geht oder fährt man mit der Pferdebahn, ab 1901 mit der „Elektrischen“ in die damalige Berlinerstraße 143, um in dem dortigen Restaurant „Zum Deutschen Zelt“ mit dem weitläufigen Garten zu speisen und zu trinken.
Der Blick seiner geselligen Gäste ist romantisch auf den Weißen See gerichtet. Die Bäume spenden den im Biergarten Verweilenden Schatten. Von der anliegenden Badeanstalt dringt vielleicht der Wettkampflärm des sich rasant entwickelnden Schwimmvereins herüber.
Besitzer des Restaurants ist Carl Heerdt, der das Grundstück und Haus des heutigen Brecht-Hauses 1900 gekauft hat und als Gastwirtschaft betreibt.
Errichtet wurde das Haus ungefähr im Jahr 1875. Im klassizistischen Stil als Vorstadtvilla mit symmetrischem Aufbau und einem giebelgekrönten, zweigeschossigen Mitteltrakt erbaut, Vorgarten betont, setzt es einen besonders ansehnlichen Akzent in der Besiedlung des alten Dorfes Weißensee.
Ursprünglich als Gastwirtschaft betrieben, dann ab 1925 Wohnhaus, nach dem Krieg sowjetische Kommandantur und für 4 Jahre zwischen 1949 und 1953 Wohnsitz von Bertolt Brecht und Helene Weigel, wechseln Haus und Grundstück ihre Besitzer und ihre Funktion.
Mit dem Jahr 1955 wird das Brecht-Haus zum Klubhaus der Volkssolidarität. Mittagstisch und Kulturveranstaltungen öffnen das Haus wieder für die Stadt. 1986 werden Renovierungen nötig und das Haus muss für viele Jahre geschlossen werden.
Erst 1992 kann das Kulturamt als neuer Mieter erneut Kunstschaffenden Ausstellungen widmen und Sommerkonzerte im schönen Garten veranstalten. Heute ist das denkmalgeschützte Brecht-Haus verkauft und wartet auf seine Restaurierung.
Heute ist das denkmalgeschützte Brecht-Haus ein Privathaus.