Wenn wir durch unseren Stadtteil Weißensee gehen, begegnen wir Gedenktafeln an Häusern. Wir stoppen beim Hasten durch die Straßen, wenn vor uns ein Stolperstein im Straßenpflaster aufblitzt. Mit Überraschung nehmen wir an uns eigentlich ganz vertrauten Ecken Denkmale oder Gedenkschaukästen wahr, die uns ansprechen wollen.

Straßennamen, Denkmale, die jüdischen Friedhöfe, Industrieruinen, soziale Einrichtungen, Schulen – sie alle können und wollen uns Geschichten erzählen. Besondere Geschichten von Menschen, die sich aufgelehnt haben. Aufgelehnt gegen Nationalsozialismus, gegen Diskriminierung und Existenzvernichtung. Vielleicht wohnten diese besonderen Menschen bei Ihnen nebenan?

Berlin Weißensee Spaziergang - Schuluhr - © Gerrit Popkes
Weißensee-Spaziergang - Widerstand gegen Diskriminierung-Frieda Seidlitz - © Uta Popkes

Unser Spaziergang durch Weißensee soll Sie einladen, diese Zeugnisse der Geschichte näher zu erkunden und ins Gespräch zu kommen. Im Gespräch wollen wir dann eine Brücke schlagen. Eine Brücke ins Heute. Wo nehmen wir heute Diskriminierungen in unserem öffentlichen Lebensraum wahr? Wo begegnen uns strukturelle Formen der Diskriminierung? Welches Bewusstsein haben wir über unsere Vorurteile? Was können wir tun, damit über Vielfalt in unserem Stadtteil nicht nur gesprochen, sondern diese jeden Tag wirklich gelebt wird?

Wir, als Bürger*innen aus Weißensee, haben recherchiert und für Sie eine Tour zusammengestellt.

Weißensee-Spaziergang - Widerstand gegen Diskriminierung-Jüdischer Friedhof - © Uta Popkes

Der Spaziergang beginnt am Glockenstuhl der Stephanus-Stiftung. Wir hören und besichtigen Geschichten von Menschen der Bekennenden Kirche. Über die ehemalige Israelitische Taubstummenanstalt, den Stolperstein in der Parkstraße 22 und die Widerstandsgeschichte der Kinder der „Weltlichen Schule“ wandern wir zum Denkmal der antifaschistischen Widerstandskämpfer am Weißen See. Politische Widerstandskämpferinnen, Zivilcourage und antirassistisches Engagement heute bringen wir miteinander ins Gespräch. Abschließend lädt die Pfarrkirche in ihre Kirche und ihren schönen Garten zu Kaffee und Kuchen ein und stellt Beispiele des Engagements mit und für Menschen im Stadtteil in der Zeit des Nationalsozialismus, der Friedlichen Revolution und aus heutiger Sicht vor. Für die Orte des Spaziergangs und ihre Geschichten haben wir einen interaktiven Faltplan gestaltet, den wir gern an alle Teilnehmenden weitergeben.

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